Zuletzt aktualisiert am September 10, 2021 durch
Ein Wintergarten kann zu verschiedenen Zwecken dienen und abhängig davon, was für einen Konstruktionstyp man wählt, ist es möglich dort die Zeit ebenfalls im Winter zu verbringen oder einen pflanzenfreundlichen Raum zu schaffen.
Besonders der warme Wintergarten vergrößert die Hausfläche, da er als ein zusätzlicher Raum dient. Außerdem wertet solch eine Konstruktion das Grundstückswert auf.
Was ist ein Wintergarten und welche Wintergartentypen unterscheidet man?
Ein Wintergarten ist eine Konstruktion, die zum größten Teil aus Glas besteht. Deshalb gibt es diverse Verglasungsvarianten, und zwar kann die einbruchhemmend, selbstreinigend oder schallschützend sein. Der Wintergarten kann aus Holz, Aluminium, Kunststoff oder Mischung deren errichtet werden.
Man unterscheidet freistehende und ans Haus angebaute Wintergärten. Der freistehende Wintergarten ist dem Treibhaus ähnlich und verfügt in der Regel über keinen Fußboden, sondern steht direkt auf der Erde. Der Anbau-Wintergarten macht eine Erweiterung des Hauses. In diesem Fall, aber auch, wenn dieser beheizt oder nah an der Grundstücksgrenze aufgebaut wird braucht man eine Genehmigung.
Man teilt die Wintergärten in drei Gruppen ein. Es gibt warme, kalte und mittelwarme Wintergärten. Der Warm-, anders genannt Wohnwintergarten verfügt über Temperaturen über 19 Grad in den kalten Jahresperioden. Er wird gewöhnlich mit Heizung, Klimaanlage, Belüftung, Beschattung und LED-Beleuchtung ausgestattet. Dieser Wintergartentyp ist gut wärmegedämmt. Die Belüftung ist notwendig, damit es nicht zur Schimmelbildung kommt.
Im temperierten Wintergarten herschen die Temperaturen zwischen 12 und 19 Grad. Für beide Typen kann man verschiedenste Bodenbeläge auswählen, z.B. Holzdielen, Fliesen, Naturstein, Rigid Vinyl. Im Kaltwintergarten herrscht im Winter die Temperatur bis zu 12 Grad. Er ist vor allem dazu geeignet, drinnen die Pflanzen zu überwintern. Außerdem ist es möglich nach innen die Stühle während des Regens hineinzustecken oder dort geschützt vor dem kalten Wind zu sitzen. Er kann sich auf dem Terrassenböden befinden.
Welche Pflanzen können im unbeheizten Wintergarten angepflanzt werden?
In einem Wintergarten ist es möglich unterschiedliche Pflanzen zu züchten. Im Kaltwintergarten überwintern die Pflanzen, die sonst im Freien nicht überleben würden. Der Wohnwintergarten eignet sich perfekt dazu, verschiedenste Gewächse drinnen anzupflanzen, ebenfalls exotische Sorten.
Für den kalten, unbeheizten Wintergarten eignen sich Echte Feigen, Olivenbäumen, Kakipflaumen, winterharte Arten von Bambussen und Kakteen, Keulenlilien, Hanf- und Zwergpalmen, Kamelien oder Sternjasmin. Damit sie die tiefen Temperaturen überstehen, muss es gelüftet werden, wenn die Temperatur 5 Grad überschreitet, so dass die Winterruhe nicht unterbrochen wird.
Den kalten Wintergarten teilt man in unbeheizten und frostfreien Kaltwintergarten ein. Der Kaltwintergarten ist ein Raum, der im Winter bis zu -5 Grad abkühlt, was die entsprechend gewählte Pflanzen aushalten. Doch, es kann ja deutlich kälter werden. Dann überlebt die Mehrheit dieser Pflanzen nicht. Für den unbeheizten Wintergarten wählt man also möglichst winterharte Pflanzen.
Welche Pflanzen sind für den frostfreien Wintergarten geeignet?
Der frostfreie Wintergarten wird mit einem Frostwächter minimal beheizt. Die Temperatur sollte nicht unter den Gefrierpunkt sinken. Der frostfreie Kaltwintergarten ist die häufigere Form, die auch zur Überwinterung von Kübelpflanzen dient.
Im frostfreien Wintergarten gedeihen alle Gewächse für den unbeheizten Wintergarten. Überdies kann man hier Blaue Hesperiden-Palme, Sukkulenten, Pfefferbäume, Agaven, Yuccas, Schmucklilien, Akazien, Erdbeer-, Eisenholzbäume, Zitronen-, Orangen-, Mandarinenbäume und mediterrane Pflanzen anpflanzen.
Falls man eine längere Zeit in dem frostfreien Kaltwintergarten verbringen möchte, kann diesen kurzzeitig etwas wärmer heizen, jedoch muss dieser danach wieder gut gelüftet werden. Im temperierten Wintergarten gedeihen hingegen alle für den frostfreien Wintergarten empfohlene Pflanzen, drüber hinaus unter anderem Eukalypten, Paradiesvogelblumen, Tomaten, pflegeleichte Zimmerpflanzen, die einen kleineren Lichtbedarf haben. Die tropischen Pflanzen gedeihen hier auch, nur die Temperatur darf nicht in den kalten Jahresperioden unter 10 Grad sinken.
Für welche Pflanzen sollte man sich für den Warmwintergarten entscheiden?
Für den warmen Wintergarten wählt man schöne, tropische Pflanzen und bunte Blumen. Im Warmwintergarten fühlen sich Bananenstauden, Bromelien, Flamingoblumen, Papayas, Palmen, Orchideen, Mangos, Lippenstiftbäume, Kaffepflanzen und Gardenien wohl.
Tropische Pflanzen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, die 80 Prozent betragen sollte. Die Heizungsluft bringt es auf nicht mehr als 60 Prozent, deshalb muss man für eine zusätzliche Luftbefeuchtung sorgen. Zu diesem Zweck gibt es spezielle Luftbefeuchtungsgeräte, jedoch bewährt sich auch das regelmäßige Besprühen. Ein Thermo-Hygrometer ist unerlässlich, um die Luftfeuchtigkeit und Temperatur gleichzeitig zu messen.
Wenn aber die Luftfeuchtigkeit 100 Prozent beträgt, entsteht Kondenswasser, was zur Schimmelbildung führt. Lüften hilft, jedoch wäre der Einbau technischer Klimageräte empfehlenswert. Sie sorgen für ausreichenden Luftaustausch. Den Wintergarten ist es möglich über Dachlüftungsklappen oder Walzenlüfter zu belüften.
Tomaten im Wintergarten anpflanzen – warum nicht?
Tomaten können nicht nur im Gewächshaus, sondern auch im Wintergarten gedeihen. Sie sind ein sehr beliebtes und populäres Obst oder wie auch immer man es nennen will. Sie sind ein Mittelding zwischen Obst und Gemüse, da sie einerseits aus befruchteten Blüten entstehen, andererseits werden sie als einjährige Pflanzen (Gemüse) und wegen fehlenden Süße, bzw. Säure als Fruchtgemüse bezeichnet.
Sie besitzen eine schöne rote Farbe und schmecken köstlich. Tomaten für den Wintergarten sind mehrjährig. Im Freien würden sie den Winter nicht überleben, jedoch im beheizten Raum ist es kein Wunder, dass sie ebenfalls im nächsten Jahr Früchte tragen.
Der Warmwintergarten eignet sich am besten dazu, um die Tomaten zu kultivieren. Sie mögen Temperaturen zwischen 22 und 24 Grad und helle Standorte. Sie brauchen aber eine intensive Pflege. Alternativ kann man sich dafür entscheiden, neue Tomaten zu züchten. Dank der hohen Temperaturen und guten Lichtverhältnisse lassen sich hier die neuen Setzlinge besser und früher als im Garten oder auf der Fensterbank ziehen.
Falls man ein Pflanzenfreund ist, kann man diesbezüglich einen entsprechenden Wintergartentyp auswählen, um seine Lieblingspflanzen zu züchten. Alternativ ist es natürlich möglich, die Pflanzen an den Wintergarten anzupassen. Die tropischen Pflanzen fühlen sich im Warmwintergarten wohl, indem viele Arten im Kaltwintergarten überwintern können. Von der Pflanze abhängt, ob Sie sich für einen leicht beheizten frostfreien oder ganz unbeheizten Wintergarten entscheiden sollten.
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